Schwachsichtigkeit (Amblyopie) ist bei Kindern ist messbar!
Häufigkeit und soziale Bedeutung
Unter Berücksichtigung geographischer Unterschiede wird in Mitteleuropa eine Amblyopiehäufigkeit von 5 bis 6 % der Bevölkerung angenommen. Bestimmte Quellen stellen die Amblyopie als Hauptursache für visuelle Funktionseinschränkungen während der ersten 45 Lebensjahre dar.
Die Amblyopie nur eines Auges
wird häufig gar nicht wahrgenommen und stört subjektiv nur wenig, während eine Schwachsichtigkeit beider Augen eher als behandlungsbedürftige Behinderung empfunden wird. Eine unbehandelte Amblyopie jedoch, zum Beispiel als Ergebnis eines nicht diagnostizierten Mikrostrabismus, kann eine Sehschärfe von unter zwei Prozent (Visus von 0,02 oder 1/50) auf dem betroffenen Auge zur Folge haben, was mit einer einseitigen Blindheit gleichgesetzt werden muss.
Die Diagnose oculus ultimus („letztes Auge“) erheben!
Diese Situation stellt im täglichen Leben ein nicht unerhebliches Risiko dar und hat fatale Auswirkungen, sollte dem gesunden Auge durch Unfall oder Krankheit etwas zustoßen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Verlust des besseren Auges bei erwachsenen Amblyopien mit etwa 1,75 % fast den dreifachen Wert der allgemeinen Erblindungfrequenz ausmacht. Ursache hierfür sind vor allem Unfälle, denen andere Erkrankungen im Verhältnis 14:9 folgen.
Tatsächlich werden die Bilder, die beide Augen an das Gehirn senden, gleichmäßig verarbeitet. Dies ist eine der Voraussetzungen für optimales Sehen.
Bevorzugt das Gehirn ein Auge?
Manchmal kommt es in Kindesalter vor, dass das Gehirn ein Auge bevorzugt, weil es ein schärferes Bild liefert. Die Folge sind, das Gehirn vernachlässigt die Bilder, die von dem anderen Auge kommen und das Sehen entwickelt sich nicht richtig. Dieses Problem wird Amblyopie, Schwachsichtigkeit bei Kindern genannt und ist messbar. Der medizinische Fachbegriff für Schwachsichtigkeit lautet Amblyopie (griechisch für „stumpfes Auge“).
Als Amblyopie oder Schwachsichtigkeit bei Kindern
wird die funktionale Sehschwäche eines oder seltener beider Augen bezeichnet, die auf einer unzureichenden Entwicklung des Sehsystems während der frühen Kindheit beruht. Das Ergebnis ist eine Beeinträchtigung der Formwahrnehmung mit einer Verminderung der Sehschärfe, die nicht durch organische Fehler des Auges erklärt werden kann, und die auch bei optimaler optischer Korrektur mit Brille oder Kontaktlinsen fortbesteht.
Risikofaktoren
Als Risikofaktoren gelten:
- Schielen
- Anisometropie
- höhergradige Ametropie
- familiäre Disposition
- Anomalien des Augenlids
- Trübungen der brechenden Medien (Hornhauttrübung, Grauer Star)
- Frühgeburt
- perinatale Komplikationen
Augenscreening für Kleinkinder!
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Sehstörungen bei Kleinkindern lassen sich nicht immer gleich feststellen, denn der Nachwuchs kann seine Beschwerden kaum mitteilen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto größer ist die Chance, eine Vielzahl von Sehstörungen zu vermeiden. Hier bieten wir ein augenärztliches Screening als sinnvolle Ergänzung zu Ihrer bestehenden Kinder- und Jugendvorsorge-untersuchungen an. Stellt der Kinder- oder Hausarzt einen Anlass zur Durchführung des Augenscreenings fest, werden Kinder meist zu einem Facharzt für Augenheilkunde überwiesen. Dort wird das Screening innerhalb kürzester Zeit durchgeführt. Mit dem Spot™ Vision Screener haben Sie die Möglichkeit, ein Augenscreening in Ihrer Praxis zu machen.
Die häufigste Ursache ist das Schielen (Strabismus).
Wenn ein Kind schielt, schaut es mit einem Auge geradeaus, während das andere nach oben, nach unten oder zur Seite gerichtet ist – also ein ganz anderes Bild wahrnimmt. Um Doppelbilder zu vermeiden, blendet das Gehirn dann oft die Bilder des schlechter sehenden Auges aus und nutzt nur ein Auge.
Bei etwa 60 bis 70 % der schielenden Kinder entwickelt sich eine Amblyopie – aber nur bei 2 % der Kinder, die nicht schielen.
Der Brechungsfehler
Ein weiterer häufiger Grund für eine Amblyopie sind sogenannte Brechungsfehler. Sie führen dazu, dass das Bild auf der Netzhaut eines Auges unscharf ist. Es gibt drei unterschiedliche Arten von Brechungsfehlern:
- Kurzsichtigkeit: Das Auge kann nur Gegenstände in der Nähe scharf stellen.
- Weitsichtigkeit: Das Auge kann nur Gegenstände in der Ferne scharf stellen.
- Stabsichtigkeit (auch: Astigmatismus): Das Auge nimmt alles unscharf wahr, weil die Linse oder die Hornhaut verformt ist. Häufig spricht man daher auch von Hornhautverkrümmung.
Der Spot Vision Screener!
- Erfasst Messungen in 97% der Fälle und vereinfacht das Screening von schwierigen Patientengruppen
- Leicht verständliche Ergebnisse zeigen an, ob eine vollständige Augenuntersuchung erforderlich ist
- Mit zuverlässigem, automatisiertem Screening kan man präziser als mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden feststellen, welche Patienten eine vollständige Augenuntersuchung beim Augenarzt benötigen.
Resultate und Druckergebnisse!
Mit dem Spot Vision Screener können Sie alle Ihre Patienten ungeachtet des Alters, der Augenfarbe oder anderen potenziell einschränkenden Faktoren auf folgende Indikationen screenen:
- Myopie (Kurzsichtigkeit)
- Hyperopie (Weitsichtigkeit)
- Astigmatismus (Stabsichtigkeit)
- Anisometrophie (unterschiedliche Refraktionswerte beider Augen)
- Strabismus (Schielen)
- Anisokorie (unterschiedliche Pupillendurchmesser beider Augen)
- Amblyopie (Schwachsichtigkeit bei Kindern)
Amblyopie-Diagnosen
Möglichkeiten von ausgewerteten Messungen!
Myopie (Kurzsichtigkeit)
In Deutschland sind etwa 25 % der Bevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen, Tendenz steigend. In Europa liegt der Anteil kurzsichtiger Jugendlicher mittlerweile bei knapp 50 %.
Quellen: Fehlsichtigkeiten Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, abgerufen am 5. Februar 2018.
Hyperophie (Weitsichtigkeit)
Wer eine Weitsichtigkeit hat, kann bei entspanntem Auge alles nur unscharf sehen. Beim Blick in die Ferne kann das Auge eines jungen Menschen diese Fehlsichtigkeit ausgleichen. Bei nahen Objekten gelingt dies weniger gut. In der Regel macht sich diese Sehschwäche nur bei stärkerer Ausprägung oder im höheren Alter bemerkbar.
Anisometropie (ungleiche refraktive Kraft)
Bei einer Anisometropie sind die Augen unterschiedlich fehlsichtig – das rechte und das linke Auge können sich sowohl hinsichtlich der Art der Fehlsichtigkeit als auch in deren Ausmaß unterscheiden. So kann beispielsweise das eine Auge weit- und das andere Auge kurzsichtig sein. Möglich ist auch, dass das eine nur schwach, das andere Auge jedoch sehr stark weitsichtig ist.
Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
Wenn man sowohl in der Nähe als auch in der Ferne nur unscharf sieht, ist dafür möglicherweise ein Astigmatismus verantwortlich (Hornhautverkrümmung, Stabsichtigkeit): Dann kann das Auge einfallende Lichtstrahlen nicht in einem Punkt auf der Netzhaut bündeln, sodass die Betroffenen punktförmige Objekte als verschwommene Linie wahrnehmen.
Strabismus (Schielen)
Schielen (Strabismus) kann je nach Ausprägung eine starke Sehbehinderung bedeuten: Normalerweise verschmelzen die Seheindrücke beider Augen zu einem einzigen Bild (sog. Fusion) und ermöglichen so ein räumliches Sehen. Bei einem leichten Silberblick mag dies noch gelingen, bei ausgeprägtem Schielen jedoch nicht – es entstehen Doppelbilder.
Anisokorie (Unterschiedliche-Pupillengrößen)
Unter Anisokorie („unterschiedlich große Pupillen“) versteht man eine Pupillenfunktionsstörung mit ungleichen Pupillendurchmesser in beiden Augen. Auslöser einer Anisokorie ist eine Störung der Signalübertragung vom Gehirn zu den Muskeln, die die Pupillenreaktion steuern.